Belize
Von Guatemala aus geht es weiter nach Belize. Unsere Reisegruppe hat sich allerdings verkleinert. Nur noch Bob und Mike (die beiden Amis) reisen mit Kathrin und mir. Nach nur 2 Stunden Busfahrt von Flores aus erreichen wir die Grenze zu Belize. Wie auch schon zu vor, sind die Grenzkontrollen sehr lasch. Unser Bus überquert die Grenze, wir, wie immer, müssen vorher raus und laufen. Auf der anderen Seite der Grenze ist alles anders. Das erste was auffällt. Wir sind 2 Personen weniger im Bus. Aber das war eigentlich schon vorher klar. 2 (saublöde) Amerikanerinnen fehlen. Eine von denen hat ihren Reisepass im Hostel in Guatemala vergessen. Das ist ihr auch schon eine halbe Stunde nach Abfahrt aufgefallen. Aber so ein Reisepass ist ja nicht so wichtig. Kurz vor der Grenze werden die beiden unsicher und fragen uns. "Sagt mal, wir müssen heute noch durch Belize und weiter nach Mexiko um in Cancun unseren Flug zu bekommen. Hab aber meinen Reisepass im Hostel vergessen. Geht doch auch ohne, oder?" ?!?!?!?!? Wir können uns vor lachen kaum halten. Die Frage ist ernst gemeint. Klar, 2 Grenzen und ein Flug ohne Reisepass. Wir schon gehen. Die beiden schaffens natürlich nicht mal über die erste Grenze und müssen zurück.
Aber auch sonst ist alles anders. Alles hat irgendwie einen britischen Touch. Man spricht Englisch. War ja schließlich auch mal eine britische Kolonie. Der Akzent ist furchtbar schwer zu verstehen und irgendwie lustig. Die meisten Häuser stehen auf Pfählen, der Rasen vor den Häusern ist akorat gemäht, es gibt sehr viele Menschen afroamerikanischer Herkunft und die Preise sind fast wie bei uns. Wir fahren weiter bis nach Belize City um von dort aus direkt mit der Fähre auf die Insel Caye Caulker überzusetzen. Schon als ich in Belize City aussteige, komme ich mir vor, wie in einer Bob Marley Parodie. So ziemlich jeder hier hat Rastas, weite Klamotten und Halsketten und Mützen in den Faben Gelb-Grün-Rot. Überall läuft - natürlich - Ragee, meist Bob Marley. Ich dachte nicht, dass es sowas wirklich gibt. Die ganze Kultur hier nennt sich Garifuna und erstreckt sich von hier aus runter bis nach Honduras. Allerings nur an der Küste. Die Geschichte in Kürze: Vor einigen hundert Jahren sinken einige Sklavenschiffe. Viele Sklaven überleben und retten sich bis auf die Inseln vor Honduras. Die Sklaven mischen sich dort mit den Einheimischen und es entsteht eine neue Kultur. Nach einiger Zeit erobern die Briten die Inseln und bringen alle Einwohner auf das Festland. Von dort aus breitet sich die Kultur an der ganzen Küste aus.
Weiter gehts auf die Insel.
Kathrin vollbepackt am Hafen.
Wir checken alle 4 im Hostel ein. Das schöne an so einer Insel. Eigentlich kann man fast gar nichts machen. Der Nachteil an dieser Insel - Strände gibts eigentlich nicht. Rund um die Insel wächst Seegras und man kann eigentlich nur vom Steg ins Wasser oder am "Split" (Siehe Bild).
Also vertreiben wir uns die Zeit mit angeln, Schnorchelausflügen und nichts-tun.
Eigentlich wollte ich nur 1-2 Tage auf die Insel bleiben. Es werden 4.
Sehr entspannend. Auch die Leute hier lassen sich von nichts aus der Ruhe bringen. Wer auf der Hauptstraße zu schnell läuft wird schonmal doof angemacht und aufgefordert zu relaxen und gefälligst langsam zu laufen. Kein Scherz.
Das erste Bier.
Der Ausblick aus der Küche im Hostel.
Das Hostel.
Salzwasserkrokodil. Quasi im Hinterhof von Hostel.
Geteerte Straßen? Wer braucht die schon. Autos gibts eh keine. Vorwärts kommt man zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Golf-Cart.
Die Hauptstraße. Auch aus Sand.
The Split - Der Kanal. Früher war es mal eine Insel. Dann kam ein Hurrikan, der die Insel in Zwei geteilt hat. Sachen gibts!
Im Kanu sitzen Bob und Mike.
Hier kann man jedenfalls gut angeln.
Plastikflasche, Schnur, Haken, Blei und Köder. Fertig.
Ab damit zum Restaurant um den selbstgefangenen Fisch braten zu lassen.
Sonnenuntergang.
Angeln mit Mike (links) und Bob (rechts). Bob ist Hafenarbeiter und hat uns in seiner Pause beim angeln geholfen. Netter Kerl.
Das erste was wir fangen ist ne fette Krabbe.
Später ziehen wir noch 3 Fische fürs Abendessen aus dem Meer.
Rum darf auf so einer Karibikinsel nicht fehlen.
Ein absolutes Highlight ist die Bootstour raus aufs Riff um zu schnorcheln. Wir sehen Hai, riesige Rochen, Moränen, Baracudas, Schildröten und tausende andere Fische. Und es kommt noch besser. Ein riesiger Rochen nähert sich unserer Gruppe von hinten, taucht unter uns her, wird schneller, schwimmt Richtung Wasseroberfläche und springt mehr als einen Meter aus dem Wasser heraus. Wir verfolgen das ganze erst mit den Köpfen unter Wasser und dann natürlich über Wasser. Selbst unser Schnorchel-Guide, der fast jeden Tag hier her kommt, ist beeindruckt.
Blick vom Boot aus auf die Insel.
Baracuda. Unser Boot zieht, wie so viele Boote hier, ständig eine Angelschnur hinter sich her. Dieses Mal sehr erfolgreich. Nach der Bootstour gehen wir mit allen Abends essen. Natürlich gibts selbstgefangenen Baracuda. Bezahlen müssen wir nur Reis, Pommes, Gemüse und unser Bier.
Hai. Auch im Wasser kommen die Haie sehr nah. Diese hier sind allerdings ungefährlich.
Fliegender Rochen. Nein, das Bild hab ich nicht selber gemacht. War ja im Wasser. Aber so ähnlich hats ausgesehen. Aber der Rochen war noch größer.
Franzose. So sieht ein Rücken aus, wenn man sich selber probiert den Rücken einzucremen.
Der letzte Tag ist eine herrliche Zeitverschwendung. Wir fahren mit dem Kanu vom Hostel aus zum Split und angeln 3 Stunden lang für unser Mittagessen. Anschließend braten wir die Fische fürs Mittagessen. Abends gibts noch ein letztes Bier mit Bob und Mike (und eigentlich auch Kathrin) und dann mach ich mich am nächsten Morgen auf zurück nach Guatemala. Bob und Mike haben noch ein paar Tage, bevor es zurück nach Boston geht und Kathrin wartet hier noch ein bisschen länger auf ihren Besuch aus Deutschland. Ich werd schonmal weiter. Eigentlich wollte ich ja noch mehr von Belize sehen, bin aber zu lange auf der Insel hängen geblieben. Macht aber gar nix :-)
Fischen vom Kanu aus. Irgendwas muss man ja essen.
Dieses Mal machen wir den Fisch aber selber. Klappt sogar sehr gut.
Die Fahrt zurück nach Guatemala kostet mich fast 14 Stunden. Fähre - Bus - Fähre. Traumhaft.
Selbst der Bus ist Rot-Gelb-Grün gestrichen. Wie auch die ganze Busstation. Busfahren heisst hier, in einem alten amerikanischen Schulbus zu sitzen. Die Sitze und die Abstände dazwischen sind natürlich für Kinder ausgelegt. Bequem ist das nicht. Schon gar nicht 7 Stunden lang.
Vorbei gehts an tiefstem Dschungel.
Meine Reiseroute:

Nach 2 Tagen in Guatemala gings weiter nach Honduras. Dort bin ich immer noch. Gerade auf den Bay Islands. Aber mehr dazu beim nächsten Mal.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen