Dienstag, 21. September 2010

Baja California - 11-Tage Road-Trip

Weiß grad gar nicht, wo ich anfangen soll. War die letzten 11 Tage auf einem unbeschreiblichen Road-Trip auf der Baja California.

Die Kurzfassung:

11 Tage
10 Leute (2 Deutsche, 1 Holländerin, 7 Franzosen)
2 Autos
2300 Kilometer
10 Tage 40 Grad und mehr
10 Nächte nie unter 30 Grad

10 Tage Sommer, Sonne, einsame Strände, kristalklares Wasser, meterhohe Wellen, schnorcheln, Delphine, Seehunde, tausende Fische, endlose Wüste, tausende Kakteen, Natur und Kultur pur und natürlich auch ein bisschen Party.




Die rote Line ist unsere ungefähre Reiseroute und die blauen Punkte sind die Orte an denen wir waren. Natürlich haben wir ständig unterwegs angehalten und die besten Strände waren immer weit weg von den Städten.







Tag 1: Freitag - La Paz
Gestartet sind wir vorletzte Woche Freitag in La Paz. Von Mexico City dauert der Flug ca. 2 Stunden und man fliegt eine Zeitzone weiter zurück. Alle anderen sind Freitag morgen schon geflogen, aber da ich noch Spanisch hatte, bin ich dann Mittags nachgekommen.
Nachdem wir dann am Flughafen die Autos abgeholt hatten, gings dann runter Richtung Süden zur ersten Station - Cabo San Lucas.

Bis wir da waren war es schon 1 Uhr nachts, also haben wir uns noch noch einen Campingplatz gesucht und geschlafen.
Haben uns vorher in Mexico City schon Zelte besorgt, um nicht immer in Hostels schlafen zu müssen und auch mal mitten im Nirgendwo campen zu können.

Die Baja California ist zum Glück sehr sicher und selbst campen mitten im Nirgendwo oder an einsamen Stränden ist in so einer großen Gruppe kein Problem.


Tag 2: Samstag - Cabo San Lucas
Cabo San Lucas und San Jose del Cabo sind für die Amis das, was für uns Mallorca ist. Beide Städte sind genau wie Cancun für die Spring Break Partys der Amis bekannt und demensprechend absolut tourstisch und teuer.
Unser Glück war, das zur Zeit keine Saison ist und so nicht viel los war und die Preise erträglich waren.

Highlight: Playa del Amor. Der Strand ist genau an der Spitze der Baja California und auf der einen Seite des Strandes hat man meterhohe Wellen und auf der anderen Seite ruhiges Wasser zum schnorcheln.

Auch sehr lustig:
Der normale Preis für ein Bier am Strand ist dort 5 US-Dollar. Ja, US-Dollar. Nach kurzem Gespräch warens dann nur noch 30 Pesos (2 Dollar) weil der Verkäufer festgestellt hat, dass wir keine Amis sind. ;-)





Playa del Amor.











Unsere Gruppe.














Die geschütze Seite des Strandes.













Pazifikseite des Strandes.















Das besagte Bier für 30 Pesos.













Sieht gestellt aus, ist es aber nicht!








Abends gings dann schon zurück nach La Paz.


Tag 3: Sonntag - Road-Trip hoch nach Loreto
Da allein die Fahrt von La Paz nach Loreto schon ca. 6 Stunden dauert, gings früh morgens los.




Unsere Autos.



























Endlose Straßen bis zum Horizont.














Jede Menge Kühe auf der Straße.
Was besonders Nachts sehr gefährlich werden kann.









Nach 6 Stunden Wüste sind wir endlich wieder am Meer!










In Loreto waren wir dann so gegen 5.
Geschlafen haben wir in einem Hostel für 80 Pesos die Nacht. Soviel wenig haben wir jede Nacht bezahlt. Unser Vorteil: 1o Leute und keine Saison. Da hat man eine gute Verhandlungsposition.



Selbste Nachts um 11 sinds noch mehr als 30 Grad. Gut, dass wir ein Hostel mit Klimaanlage hatten.










Tag 4: Montag - Loreto - Isla Coronados

Bootstour raus zu einer einsamen Insel.
Sonne, Meer, hunderte Delphine, schnorcheln und kristalklares Wasser.
Sehr pradisisch!






Auch wenn mans nicht gut erkennen kann.
Im Hintergrund schwimmen und springen hunderte Delphine!
























Außer uns war niemand auf dieser Insel.
























Tag 5: Dienstag - Mission San Francisco Javier / Strand

Road-Trip mitten ins Nirgendwo. Die Mission San Franciso Javier liegt im Landesinneren und ist nur über eine Schotterstraße zu erreichen. Unser Autos waren nicht wirklich dafür gemacht, geklappt hats trotzdem.

Die Mission wurde, so wie viele andere Missionen auf der Baja California, vor ca. 300 Jahren gegründet, wurde aber auch relativ schnell wieder verlassen.
Grund: Dank der von den Europäern eingeschleppten Krankheiten waren sehr schnell kaum noch Menschen zum bekehren da. Deswegen wurden die meisten Missionen wieder geschlossen.





Nicht die beste Straße für normale Autos.
Habens aber unbeschadet überstanden.












Die Mission.










Danach gings dann wieder zum Meer an einen kleinen Strand mit Restaurant und ein paar Hütten an dem wir dann auch die Nacht gecampt haben. Zelte braucht man bei den Temperaturen nicht, also haben wir alle unterm Sternenhimmel geschlafen.



















Schlafen unterm Sternenhimmel....











Tag 6: Mittwoch - Strand / Mulege / Bicentenario







... und geweckt werden vom Sonnenaufgang.



























In der Sonne sinds mehr als 50 Grad! Mehr kann das Thermometer nicht anzeigen!











Der Nachteil am draußen schlafen - die Sonne geht um 7 auf und viel Schlaf bekommt man nicht. Der Vorteil - Man hat viel vom Tag und da wir am Strand gecampt haben, kann man zum wach werden einfach mal eine Runde schwimmen gehen.

Mittags gings dann ins 1 1/2 Stunden entfernte Mulege. Dort haben wir dann abends den 200. Unabhängigkeitstag von Mexiko gefeiert. Da die Stadt allerdings sehr klein war, war auch die Party sehr klein. Aber nett.





Versammlung in der Stadthalle.














Traditionelle Tänze-












Feierlicher Einmarsch der Flagge.










Tag 7: Donnerstag - Höhlengemälde / Natur-Pools / Kultur

Donnerstag gings dann mit Salvador (einem Mexikaner, der für seine gute Tour sogar im Reisführer namentlich erwähnt wird) ins Hinterland um Höhlengemälde, Natur-Pools und die Natur zu erkunden.
Nach 30 Minuten Wanderung in der prallen Sonne und 40 Grad im Schatten waren die Natur-Pools eine unbeschreibliche Erfrischung! Aber die Höhlengemälde waren auch ganz nett! ;-)
























Mein neuer Freund.




























Nein, das Bild ist nicht verkehrt herum.
Die Kuh ist tot, also liegt sie auf dem Rücken.
Und der Krieger daneben freut sich!
Logisch, oder!




















Abends gings dann nach San Igancion. Diese 700 Seelengemeinde liegt landeinwärts mitten im Nirgendwo in einer Oase. Da grad keine Saison ist, hatten wir in diesem kleinen Ort echt Mühe überhaupt was zu Essen und einen Platz zum Schlafen zu bekommen. Auch die Tour die wir am nächsten Tag machen wollten, war nicht zu organisieren.
Deswegen sind wir am nächsten Morgen direkt los um die ganze Strecke wieder zurück bis nach Todos Santos zu fahren.

















Tag 8: Freitag - San Ignacion / Road-Trip

Obwohl wir den ganzen Tag im Auto verbracht haben, ging der Tag recht schnell um.
Waren allerdings erst um 1 Uhr nachts in Todos Santos und da kein Hostel oder Campingplatz zu finden war, haben wir einfach am Strand geschlafen.






Leider gibts nahe den Städten immer wieder Stellen, wo einfach Müll und anderer Schrott abgeladen wird. Einfach so am Straßenrand. Nicht schön.





Tag 9: Samstag - Surfen in Todos Santos / Party in La Paz
Nach fast einer Woche an kleinen paradisischen Stränden mit kristallklarem Wasser und kaum Wellen, sind wir wieder an der Pazifikküste. Da macht das Baden endlich mal wieder Spaß, weil einen die Wellen einfach so umreißen. Natürlich kann man bei den Wellen auch wunderbar Surfen. Was wir dann auch alle gemacht haben!
Erstaunlicherweise klappte das Surfen erstaunlich gut und nach einer Stunde üben konnten die Meisten schon 10 bis 20 Sekunden auf der Welle surfen.


































Profi würd ich sagen!!































Abends gings dann zurück nach La Paz.
Obwohl alle ganz schön fertig vom Surfen waren, haben wir noch bis um 4 Uhr morgens gefeiert.


Tag 10: Sonntag - La Paz / Strand

Der letzte Tag. Da die Strände in La Paz nicht schön sind, sind wir nochmal eine gute halbe Stunde weit weg gefahren.


















Nach nur 4 Stunden Schlaf, zu viel Alkohol und bösem Muskelkater vom Surfen ist allerdings keiner so richtig begeistert.










Trotzdem haben wir nochmal eine Bootstour gemacht und wurde belohnt.
Auch wenns kaum zu erkennen ist, aber die Flossen die da aus dem Meer ragen gehören Seehunden.








Mit denen wir dann auch schwimmen konnten. Man konnte sich den Tieren bis auf Armlänge nähern und ab und zu war man von 10 oder 20 Seehunden umzingelt.








Ansonsten gabs noch 1000 bunte Fische, riesige Fischschwärme und Vögel die sich im Sturzflug ins Wasser stürzen und Fische fangen. Natur pur.





Ein letzter Sonnenuntergang.












Ein letztes Bier mit anderen Backpackern.











Tag 11: Montag - Rückflug





Anflug auf Mexico City!

























Dieser Trip ist auf jeden Fall einer der besten, die ich je gemacht hab.
Nicht nur die unbeschreiblichen Landschaften und das gute Wetter, sondern auch die perfekte Reisegruppe hat ihren Anteil daran. Es gab kein einzige Mal Streit oder Probleme. Es lief fast schon zu hamonsich. ;-)

So, genug geschwärmt.... könnte noch viel mehr erzählen, aber wer soll das denn schon alles lesen!

Sonntag, 5. September 2010

Alltag

7 Wochen bin ich jetzt schon in Mexiko und so langsam könnte man behaupten, dass ein bisschen Alltag einkehrt ist. Das Gefühl hier völlig fremd zu sein, verschwindet so langsam und eine gewisse Rountine macht sich breit. Der Wecker schellt meistens zur selben Zeit, dann ist das der tägliche Spanischkurs und später am Nachmittag dann die Vorlesungen in der Uni. Man kennt so langsam die meisten Leute, denen man täglich begegnet und kann sich so langsam auch die meisten der gefühlten 1000 neuen Namen merken. Nicht jedes Wochenende ist komplett verplant, sondern man ist auch mal froh einfach zu entspannen und nichts zu tun.

Eigentlich ein ganz normales Studentenleben - fast wie zu hause.
Aber natürlich erlebt man so ganz nebenbei jeden Tag viele neue Dinge und hat neue Eindrücke. Schließlich ist man ja in Mexiko und nicht in Köln und deswegen ist selbst der Alltag immer noch etwas besonderes.








Cuautla - Meine Straße















In dem gelben Haus wohne ich.
Hausnummer 67.






Meine WG - ein ganzes Haus:






Die "Empfangshalle"











Das Treppenhaus. Rechts die Tür führt zu meinem Zimmer.
































Mein Zimmer.















Inkl. fettem Flatscreen-Fernseher.


























Mein "Kleiderschrank"












Das Esszimmer.
Übringens: Fast alle Bilder, Kunstwerke usw. hat unser Vermieter selber gemacht. Eigentlich wird auch mindestens einmal die Woche irgendwo im Haus wieder was verändert.













Die Küche.
Das blaue Gefäß vorne rechts ist unser Trinkwasserbehälter. Das aus dem Hahn kann man hier nicht trinken und auch nicht zum kochen benutzen, da sonst alles nach Chlor schmeckt.









Der Innenhof.











Vom Innenhof aus kann man per Wendeltreppe hoch zur zweiten Etage.
Natürlich kann man auch drinnen die Treppe benutzen.









Und man kann direkt weiter hoch aufs Dach.












Die Dachterasse.













Inkl. Wächeleine.












Das Wohnzimmer in der ersten Etage.
































Kathrins Zimmer. Oder viel mehr die Tür zum Zimmer. Durfte drinnen keine Fotos machen. :-)
Warum? Samstag morgen - gestern wurde gefeiert - Chaos. Ich fand es gar nicht so schlimm. Naja.











Das Treppenhaus.


















Der nächste Supermarkt.












Frisch gepresster O-Saft.
Nur was für unempfindliche Mägen.












Der Weg zur Uni.











Meine Uni.















Der Eingang. Ohne Studentenausweis läuft da nix.











Casa Rosa. Hier arbeitet Elvira, die für alle Austauschstudenten verantwortlich ist.












Der Campus.










































Typischer Klassenraum.









































Starbucks - direkt auf dem Campus.










Meine Spanischklasse.

Ja richtig erkannt. Wir sind nur zu zweit.
Sehr praktisch.

Links: Jessica. Kommt aus NY.
Rechts: Martha unsere Lehrerin.






So, dass sollte einen kleinen Einblick in meinen Alltag gewähren.


Was sonst noch in den letzen zwei Wochen passiert ist?

Mein Zwischenmieter in Köln zieht aus. Hat nen Jobangebot in Saudi-Arabien.
Macht aber nix, nachdem die Anzeige nur einen Tag im Internet war, haben wir schon wieder einen neuen Zwischenmieter gefunden. Rafael, 25, Pole.
Hätte nicht gedacht, dass das so schnell geht.

Haben die ersten Prüfungen geschrieben. Im Vergleich mit Deutschland, sehr sehr einfach. Mit Austauschstudentenbonus habe ich direkt mal in den ersten 2 Prüfungen eine 10 (1,0) abgeräumt. Alle anderen Austauschstudenten allerdings auch.
Können die Prüfung zum Glück in Englisch schreiben und der Professor ist echt nett.
So kanns weitergehen.

Was die nächsten Wochen so ansteht?

Freitag gehts zur Baja California. Wir beiden Deutschen, 6 Franzosen, 2 Autos und 10 Tage Road-Trip. Und das alles ohne großartig die Uni zu schwänzen, da am 15 und 16 September frei ist - 200 Jahre Unabhängigkeit.

Den nächsten Bericht gibts danach.