Freitag, 28. Januar 2011

Costa Rica und Panama – Oder: Die letzten 10 Tage



Costa Rica
Panama










Das zwei Monate nicht genug sind, um sich ganz Mittelamerika anzusehen, war eigentlich schon vorher klar. Aber es reicht, um einen guten Eindruck zu bekommen. Was Guatemala und Nicaragua angeht, glaube ich schon, viel gesehen zu haben. Aber natürlich könnte man in jedem Land auch Jahre verbringen und hätte noch nicht alles gesehen. Belize ist zwar klein, trotzdem waren 5 Tage viel zu wenig. Von Honduras habe ich nur die Bay Islands und die Hauptstadt gesehen. Nach El Salvador wollte ich zwar, aber die Zeit reichte einfach nicht. Tja, und für Costa Rica und Panama blieben am Ende nur 10 Tage. Viel zu wenig. Vielleicht sogar zu wenig um einen guten Eindruck zu bekommen. Ich werde wohl oder übel noch mal wiederkommen müssen. Tough life.

Ob ich gerne noch länger geblieben wäre?  Ehrlich gesagt: Nein. So viele Erlebnisse und Eindrücke in so kurzer Zeit machen Reisemüde. Ich hatte unglaubliche 6 Monate, doch ich merke, dass ich erstmal wieder eine Pause und einen "Alltag" brauche. Es fällt mir am Ende sogar manchmal schwer selbst die schönsten Strände zu genießen. So gerne ich auch reise, so gerne komme ich auch immer wieder nach Hause.



Costa Rica 

Wir werden mal wieder mit totalem Chaos empfangen. Der Grenzübergang in Nicaragua wirft schon so einige Fragen auf und ich wünsche mir die deutsche Ordnung und den deutschen Schilderwald. Weder Schilder noch Ordnung sind hier nämlich vorhanden. Nach mehr als einer Stunde schaffen wir, also mal wieder David und ich, es durch die Grenzkontrolle in Nicaragua und bekommen unseren Ausreisestempel. Weiter geht’s gut einen Kilometer zu Fuß und voll bepackt zur Grenzstation in Costa Rica. Auch hier herrscht, wie kann es auch anders, ein riesiges Chaos. Naja, ist ja nicht der erste Grenzübergang und aus der Ruhe lassen wir uns schon lange nicht mehr bringen. Nicht von dem Chaos, nicht von nervigen Verkäufern und Geldwechlern und auch nicht von Grenzbeamten. Nach fast 3 Stunden von einer Grenzseite zur anderen haben wir es dann geschafft und warten auf den Bus.

Erstes Highlight in Costa Rica: Wir steigen in einen Bus, der selbst in Deutschland hoher Standard wäre und was noch viel mehr verwundert, wir kaufen unsere Tickets bevor wir in den Bus steigen. Irgendwie eigenartig. Das gabs die letzten 6 Wochen nicht mehr.

Der Glaube, Costa Rica wäre organisierter, sauberer und sicher, wird ganz schnell wieder zerstört. Nach grad mal 4 Stunden in Costa Rica ist David´s kleiner Rucksack weg. Im Bus einfach über unseren Köpfen weggeklaut. Zum Glück nicht sein großer Rucksack und zum Glück war auch nicht viel in seinem kleinen Rucksack. Trotzdem scheiße. Müll liegt hier auch und chaotisch ist es auch.


Dazu kommt, Costa Rica ist teuer. Der Tourismus, grad was Amerikaner angeht, boomt hier schon seit Jahren und dementsprechend sind die Preise ganz schön hoch.
Allerdings immer noch günstig, wenn man das Ganze mal mit Europa vergleicht.


Monte Verde

Von der Grenze aus gehts erst nach Liberia. Wir wollen allerdings direkt weiter nach Monte Verde und schaffen es schließlich auch. Monte Verde liegt mitten im Hochland von Costa Rica und es ist kalt. Zumindest für unsere Verhältnisse. Tagsüber vielleicht so 20 Grad und nachts 15 Grad.

Kathrin, die ja ihren Freund nach San Jose gebracht hat, weil er zurück geflogen ist, hat sich auch auf den Weg nach Monte Verde gemacht und wir treffen uns wieder.

Warum wir hier sind: Canopy Ziplineing ..... 

 Erstmal chic machen....
 ...bevor es an einem dünnen Stahlseil von Berg zu Berg geht.

 Manchmal auch zu zweit....
 ... und mehr als einen Kilometer weit mit bis zu 50 kmh.
 Oder auch mal steil nach unten.
 Oder schwingend wie Tarzan.
 Oder wie Superman.


Das ganze dauert 3 Stunden und macht selbst bei nicht ganz so optimalem Wetter einen riesen Spaß!

Wildlife

Da Costa Rica für seine Tier- und Pflanzenwelt bekannt ist, machen wir eine Nachtwanderung mit der Hoffnung ein paar Tiere zu Gesicht zu bekommen.


Bei gutem Wetter kann man sogar den Pazifik sehen. Immerhin gute 40 km weit entfernt.











Nasenbären.

Lustige schlafende Vögel.
Taranteln.












Faultiere. Das Bild ist allerdings aus dem Internet. Es war zu dunkel und das Faultier zu weit weg in einem Baum.











Weiter gehts nach Puerto Viejo. Wir entscheiden uns zur zwei Stationen in Costa Rica zu machen. Nach Monte Verde geht’s also runter Richtung Süden zur Karibische Küste nach Puerto Viejo. Natürlich mal wieder den ganzen Tag. Aber das kennt man ja schon.

Ausblick aus dem Bus.














Puerto Viejo

Was wir hier machen, lässt sich kurz fassen. Nichts. Das Hostel liegt direkt am Meer und ist schon ein wenig besonders. Neben normalen Dorms gibt es hier die Möglichkeit in Zelten zu schlafen. Da alle Räume belegt sind, machen wir das auch. Sein eigenes muss man nicht mal mitbringen. Das Einzelzelt gibt’s hier inklusive Matratze und Bettwäsche. Was fast schon mehr Luxus, als ein normales Bett im Dorm bietet.

Durch puren Zufall treffen wir noch 3 Mitstudenten. Sebstian, Babsi und Steffen. Die Welt ist einfach zu klein. Babsi hat in Mexico an einer anderen Uni studiert und die anderen beiden in Costa Rica. Wie der Zufall so will treffen wir uns einfach mal so. Unglaublich.

Ansonsten machen wir nichts. Sehr entspannend. Das Wetter spielt eh nicht mit und es regnet. Gegend und Strand sind trotzdem sehr eindrucksvoll.


Mein Zelt.
















Das Hostel.
Mit lustigen Tischen. Alle Sachen sind festgeklebt unter einer durchsichtigen Folie.

Und Strand. Leider ist das Riff direkt am Strand und schwimmen kann man hier nicht.

Ein paar Kilometer weiter.
Hier kann man auch schwimmen und surfen.
Blattschneideameise.


Nach 2 Tagen geht´s dann weiter nach Panama.

Meine Reiseroute

Panama

Die Grenze, ja, was soll ich sagen, chaotisch natürlich. Diese Mal haben Kathrin, David und ich aber auch noch einen weiteren Deutschen im Gepäck. Daniel. Er wird das hier nie lesen, also brauch ich auch kein Blatt vor den Mund nehmen. Es hat nicht lange gedauert, bis wir ihn gerne wieder losgeworden wären. Leichter gesagt als getan. Wir waren alle schon ein bisschen genervt von ihm.

Wir helfen im jedenfalls über die Grenze, weil vorher im Bus sein Portmonee gestohlen wurde. Kein Geld, kein Grenzübergang. Ich leihe im erstmal 40 Dollar. Hier bezahlt man nämlich mit amerikanischen Dollar.

Die Preise sind ähnlich wie in Costa Rica.



An der Grenze.















 Rüber gehts nach Panama.














Bocas del Torro

Wegen des Zeitdrucks haben wir auch in Panama nur 2 Stationen. Nummer 1: Bocas del Torro. Hunderte kleine und große Inseln befinden sich hier direkt an der Küste im Karibischen Meer. Auch wenn das Wetter mal wieder nur begrenzt mitspielt, ist es hier absolut traumhaft. Wir sind fast 3 Tage hier und genießen das Meer und die Strände. Ein letztes Mal.


Starfish Beach. Der Name ist Programm. Im Wasser wimmelt es nur so von Seesternen.



Traumstrände und kaum Menschen. Herrlich.




Fleißige Ameisen, die ein Stück Bananen-Chips wegtragen.
Hausparty.

Mit Pool.
Mehr Traumstrände. Leider hat uns später das Wetter im Stich gelassen und es hat geregnet.



Später geht es dann für David und mich weiter nach Panama City. Kathrin bleibt noch in Bocas de Torro um sich einen Tag später auf den Weg zurück nach San Jose zu machen. Von dort geht nämlich ihr Flieger nach Mexico. Meiner allerdings von Panama City aus. Sie konnte nicht mehr denselben günstigen Flug bekommen.


Panama City

Wir nehmen den Nachtbus und kommen um 4 Uhr morgens in Panama City an. Wir checken im Hostel ein und schlafen erstmal. Nachmittags geht’s dann zum Kanal und wir schauen stundenlang den riesigen Schiffen in der Schleuse zu.

Abends feiern wir ein wenig, aber nicht zu viel, der nächste Tag ist schließlich der letzte. Wir schauen uns die Stadt an und shoppen ein wenig.


Ausblick von der Altstadt auf die "Neustadt".
Altstadt.


Der Kanal. Hier fahren grad zwei Schiffe Richtung Pazifik. Die Aussichtsplattform ist an der mittleren der 3 Schleusen.


Wir sehen sogar noch Mickey-Maus und Mini-Maus.


Panama City bei Nacht.
Flor de Cana. Der beste Rum der Welt. Sogar ohne Kater.
Feiern.
Die Skyline bei Nacht.


















Freitag morgen geht’s dann für mich um 7 Uhr zum Flughafen. David, mit dem ich jetzt mehr als einen Monat gereist bin, bleibt noch einen Tag und fliegt dann auch wieder nach Hause.

Am Flughafen verliere ich erstmal wieder mein Handy. Während ich in der Schlange zum Check-In Schalter stehe, liegt mein Handy noch auf dem Beifahrersitz im Taxi. Ich suche das Taxi noch, finde es aber natürlich nicht mehr. Ich ärger mich zwar, dass so was noch am letzten Tag passieren muss, kann mich aber irgendwie doch nicht so richtig aufregen, da bis dahin 6 Monate lang nie was passiert ist. Nicht ausgeraubt, nichts verloren, nicht ernsthaft krank.

Als ich mich schon mit dem Verlust abgefunden habe, steht plötzlich der Taxifahrer vor mir und gibt mir mein Handy wieder. Er hätte es erst gesehen, als er schon wieder auf dem Weg in die Stadt war, sagt er mir. Zwischen umdrehen, zurückfahren und mich am Flughafen suchen, vergehen eine halbe Stunde. Ich kann mein Glück kaum fassen, einen so netten Taxifahrer zu treffen und ärger mich, dass mein Portmonee nur noch 20 Dollar hergibt. Ich hätte gerne mehr Finderlohn gegeben. So was erlebt man schließlich sehr sehr selten. Ich sitze schon lange im Flugzeug bevor ich aufhören kann zu grinsen und mit dem Kopf zu schütteln.


Meine Reiseroute 


Nach 4 Stunden bin ich wieder in Mexico. Die Stadt fühlt sich mittlerweile gewohnt, bekannt und heimisch an. Ich bin aufeinmal doch ein wenig traurig, nur noch 2 Tage hier zu sein.


Ich mache mich ein letztes Mal mit der Metro auf Richtung La Condesa. Die letzte Nacht schlafen wir bei Natalia. Kathrin kommt erst später am Abend an. Abends feiern wir ein letztens Mal. Allerdings sind wir nur ca. 10 Leute. Fast alle anderen sind noch auf der Reise oder schon wieder zurück in der Heimat. Es macht trotzdem Spaß, auch wenn wir am Ende nicht mehr wirklich feiern gehen. Bevor es Samstag dann zum Flughafen geht, gehen wir noch einmal auf einen Markt und in die Stadt um uns mit Souvenirs einzudecken und essen mit Carlos, Johann und Natalia ein letztes Mal Tacos. Und das auch noch in dem Restaurant in dem wir mit Natalia am ersten Tag waren.


Am Flughafen werden mir dann 250 Dollar für meine 3 Gepäckstücke abgeknüpft. Auf dem Hinflug durfte ich wenigsten noch zwei haben. Auf dem Rückflug dann nur noch eins. Gebühr für Gepäckstück Nr.2 : 50 Dollar. Was ja noch Ok ist. Gebühr für Gepäckstück Nr.2 : 200 Dollar. Herzlichen Dank. Dieses Schnäppchen kann ich natürlich nicht ausschlagen und bezahle. Der Rest ist unspektakulär. 10 Stunden geht’s ab nach Hause. Direkt. Nicht nur der Mann, der neben uns in der Reihe sitzt ist ein wenig komisch, sondern auch Deutsch mit der Stewardess zu sprechen. Wir landen. Welcome back!


Nadine holt mich am Flughafen ab und wir fahren erstmal nach Köln. Ich kann es kaum glauben. Nach 6 Monaten bin ich wieder in Deutschland.